VERSAMMLUNG DES NATIONALSOZIALISTISCHEN LEHRERBUNDES

Kreisleiter des NSLB, Lehrer B., und Bezirksleiter Lehrer L. über das Ziel der neuen Erziehung im nat.-soz. Geist

Lehrerschaft des Altkreises Weener tritt dem NSLB fast geschlossen bei

Auf Einladung der Kreisleitung des NSLB war gestern der größte Teil der Lehrerschaft des Altkreises Weener bei Alfken zusammengekommen, um die Überleitung in den NSLB durchzuführen.

Der Kreisleiter des Bundes, Herr Lehrer B., wies darauf hin, daß der unermüdliche Kampf nun in Deutschland eine nationale Regierung gebracht habe. Die Nationalsozialisten seien nicht national im Sinne einer konservativen Oberschicht, sondern im Sinne deutsch-völkischer Verbundenheit. Ihr Sozialismus habe mit Marxismus nichts zu tun, nicht Klassenkampf laute die Parole, sondern Überbrückung der Standesunterschiede. Auch in der Lehrerschaft seien die Standesunterschiede oft stark hervorgehoben, die Bezeichnung Lehrer, noch mehr Volksschullehrer, habe einen geringschätzigen Klang gehabt, vom "Volk" habe man versucht, möglichst Abstand zu gewinnen. Der Lehrer an höheren Schulen habe sogar ganz den Titel Lehrer verschmäht und sich Studienrat genannt. Äußerlich sei das Ziel der nationalsozialistischen Bewegung erreicht. Die schwere große Aufgabe sei jetzt die, das Volk auch innerlich zu gewinnen. Die jüngere Generation sei dem nat. Ziele entgegenmarschiert, leider seien die meisten berufenen Jugenderzieher hierbei nicht Führer gewesen. Wenn nun aber auf der Magdeburger Tagung fast sämtliche Lehrerorganisationen sich der Führung des NSLB unterstellt hätten, so sei zu hoffen, daß aus dieser äußeren Bindung bald eine innere Verschmelzung würde.

Anschließend sprach der Bezirksleiter des NSLB, Herr Lehrer L. über das Ziel der neuen Erziehung. Die wichtigste Aufgabe sei, das Volk innerlich zu erfassen. Die Zeit der Parteien sei vorüber, nicht eher würde der Kampf ruhen, bis ein Geist, nämlich der nationalsozialistische alle durchdrungen habe. Dieser Geist solle im Herzen aller geweckt und dann in die Tat umgesetzt werden. 'Hinter uns läge nicht nur die Zeit des 14jährigen Zwischenreichs, auch die Periode der letzten 400 Jahre müsse begraben werden. Sie sei das Zeitalter des Liberalismus und Individualismus, des Freiheitsstrebens des Einzelmenschen auf wirtschaftlichem, politischem und religiösem Gebiete gewesen. Die Vertreter dieser Ideen verneinten auch das Opfer ihrer Person, sie seien Pazifisten. Der Gegner des Pazifismus wolle nicht etwa Krieg, wer sich aber scheue, im gegebenen Augenblick sich selbst zu opfern, handle unsittlich. Individualismus führe auch zur Unterwerfungspolitik. Wer wehrlos sei, würde ehrlos und brotlos. Erst das letztere habe das Volk aufgerüttelt. Die meisten hätten nach dem Grundsatz gehandelt: Hauptsache ist, daß ich nicht zugrunde gehe. Es entstanden Zusammenschlüsse zu persönlichem Vorteil und dadurch Feindschaften zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch die Kunst hatte sich losgelöst von Blut und Boden, vom Volke, sie blieb für sich, das Volk lehnte sie ab. Wissenschaft wurde nur um der Wissenschaft halber betrieben. Redner verwies auf Goethes Wort: "Was fruchtbar, allein das ist wahr". Schließlich löste sich auch der Mensch noch von der letzten Autorität - von Gott. Wie ein Blatt, das vom Baume falle, vermodere, so müsse auch der Mensch verkommen, der seinen Gott verneine. So drohte der Untergang auf allen Gebieten.

Diese drohende Gefahr haben wir Nationalsozialisten durch den Glauben an unsere Idee überwunden. Nun ist Aufgabe der Zukunft, die Zersplitterung des Volkes voll zu überwinden und deshalb haben gerade die Schulen die Pflicht, unermüdlich an diesem Ziel mitzuarbeiten, über den Schulen steht die Losung des Bundesführers H. S.: Volk und Gott. Das Volk ist ein Organismus, ein lebendes Ganzes. Wie bei einer Pflanze jede Zelle von Bedeutung ist, so beim Volke jeder Volksgenosse. In der Schule muß das Hauptgewicht auf Charakterbildung und körperliche Ertüchtigung gelegt werden, dem Wissen dürfe man nicht allzu große Bedeutung zusprechen. Bei jeglicher Schularbeit ist stets auf die Verbundenheit mit Blut und Boden das größte Gewicht zu legen.

Zum Schluß berichtete Herr L. noch über die Magdeburger Tagung und über Organisationsfragen. Alle Lehrerverbände unterstellten sich dem National-Sozialistischen Lehrerbund, es gibt dann keinen Volksschullehrer-, Mittelschullehrer-, Rektoren-, Philologen-, Lehrerinnen-Verein usw. mehr, sondern nur einen deutschen Lehrerbund.

Die meisten anwesenden Lehrer traten hierauf dem NSLB bei. Um möglichst schnell eine größere Anzahl nationalsozialistischer und nationaler pädagogischer Bücher jedem Lehrer und Erzieher zugängig zu machen, soll eine Bibliothek gegründet werden. Zu diesem Zwecke wurde eine Sammlung veranstaltet.

Rheiderland-Zeitung 15.06.33