DEUTSCHER ABEND DER HITLER-JUGEND
Weener, den 31. März
Der erste Deutsche Abend der Hitlerjugend, Standort Weener, gestern im Plaatjeschen Saale wurde schon durch den Massenbesuch zu einem großen Erfolg für die Veranstalter. Auf die Einzelheiten des sehr umfangreichen Programms hier näher einzugehen, erübrigt sich angesichts der Feststellung, daß alle Mitwirkenden, getragen von edler Begeisterung für das deutsche Vaterland, ihr Bestes taten, um den Abend eindrucksvoll zu gestalten. Die zahlreichen von Hitlerjungen gesprochenen Prologe und Deklamationen wie auch die gemeinsamen Lieder waren durchglüht vom heiligen Feuer der Vaterlandsliebe und durchdrungen von der Erkenntnis, daß es noch schwerer Kämpfe bedarf, um die deutsche Zukunft zu sichern. - Das Bühnenstück "Schlageters Heldentod" fand reichen Beifall, ebenso die exakten Darbietungender Stapelmoorer Kriegervereinskapelle, die mit flotter Marschmusik die Pausen ausfüllte.
Im Mittelpunkt des Abends stand die Festrede. Für den im letzten Augenblick verhinderten oldenb. Staatsminister S. sprach Pastor M. - Aurich in mitreißenden und aufrüttelnden Worten zu den Volksgenossen. Seit Monaten stehen wir, so führte er u. a. etwa aus, in einer ganz wunderbaren Erhebung, erleben wir eine ganz gewaltige Zeit. Wir möchten unserem Schöpfer danken, daß er uns in dieser Zeit so Großes erleben läßt. Das Dritte Reich ist angebrochen! Das Reich, für das viele deutsche Männer schwere Opfer brachten, für das sie Blut und Leben dahingaben und für das unser geliebter Führer Adolf Hitler gekämpft und gerungen hat. Ein Abschnitt deutscher Geschichte ist beendet und das Ergebnis ist ein völliger Sieg der nat.-soz. Bewegung. Wir haben heute nur einen Wunsch, nur ein Gedanke beseelt uns: Möge unser Herrgott unserem Führer Adolf Hitler ein langes Leben geben, damit er sein gewaltiges Ziel erreicht, damit er seine Sendung erfüllt! Aus unserem Glauben heraus aber wissen wir, daß Gott der Herr ihn nicht eher wird abrufen, bis er sein Ziel erreicht hat, das deutsche Volk einig und geschlossen im nat.-soz. Grundsatz "Gemeinnutz geht vor Eigennutz!" zu sehen. Pg. Pastor M. kam dann auf die Ereignisse der letzten Wochen, gekennzeichnet durch die Amtsübernahme Adolf Hitlers, die Wahlen am 5. und 12. März und den Tag von Potsdam, zu sprechen und ging desweiteren auf den bevorstehenden Boykott gegen das deutsche Judentum ein. Der gegen die ungeheuerliche Greuelpropaganda in der jüdischen Auslandspresse eingeleitete Boykott-Feldzug sei ein Kampf wider Lüge und Unwahrheit, ein Kampf für Recht und Gerechtigkeit. Dieser Kampf sei gut! Das sage das Gewissen jedem deutschen Menschen. Das deutsche Volk sei hineingezwungen worden in diesen Abwehrkampf um die deutsche Ehre! Daß dieser Kampf ehrlich und gerecht geführtwerde, dafür bürge schon allein der eine Name: Adolf Hitler! Das Dritte Reich sei kein Hort der Disziplinlosigkeit, keine Stätte der Grausamkeit, aber in ihm finde auch die Unehre keinen Platz! Keinem Juden sei ein Härchen gekrümmt worden, es sei denn, er habe sich gegen Volk und Vaterland versündigt. Wir müssen jederzeit bereitsein, so schloß Pastor M. seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, den Kampf gegen die Lüge und für die Ehre und Wahrheit unserer Bewegung aufzunehmen."Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt!" wird wieder der Leitspruch sein unseres Volkes, das gewonnen werden muß für die nat.-soz. Weltanschauung. Wir grüßen von dieser Stelle den greisen Feldmarschall, unsern hochverehrten Reichspräsidenten und den jungen Reichskanzler, unsern Führer Adolf Hitler. Kampf heißt die Losung unseres Volkes, bis es wieder im ganzen Reiche und überall in der Welt heißt: "Deutschland, Deutschland über alles ...".
Erst nach 12 Uhr war die imposante Hitler-Jugend-Kundgebung beendet.
aus Reiderland, 31.3.33